Die Stadt gehört allen – Junge Menschen in den Stadtrat!

27. Februar 2014  SDS Würzburg

Liebe Schülerinnen und Schüler,
Liebe Auszubildende,
Liebe Studierende,

der aktuelle Stadtrat vertritt uns mit einem Altersdurchschnitt von über vierzig Jahren nur unzureichend. Wir glauben, dass junge Menschen die Interessen der Jüngeren besser vertreten.

Daher wollen wir den Stadtrat jünger machen.
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Am 16. März finden in Würzburg die Kommunalwahlen statt. An diesem Tag habt ihr die Möglichkeit, den Stadtrat einer Verjüngungskur zu unterziehen und euren Interessen eine Stimme zu geben!

Wir von der SDS Hochschulgruppe bringen uns bei den anstehenden Kommunalwahlen ebenfalls und kandidieren auf der LINKEN / Offenen LISTE Würzburg. Unsere Forderungen sind:

a) Wohnen ist ein Grundrecht!
Wir fordern, dass die Privatisierung von kommunalen Wohnungen sofort beendet wird, um einen echten kommunalen Sozialwohnungsbau zu starten. Zudem müssen die steigenden Mieten mit einer radikalen Mietpreisbremse gestoppt und zurückgeschraubt werden.
Perspektivisch müsste der Wohnraum dem kapitalistischen Wohnungsmarkt, der ausschließlich auf Profite aus ist, entzogen und stattdessen vergesellschaftet werden. Das heißt, dass nicht private Investorinnen und Investoren über die Miethöhe oder Sanierung bestimmen, sondern demokratisch darüber entschieden wird, wie die kommunale Wohnraumpolitik unserer Stadt aussieht.
Uns ist insbesondere wichtig, dass sich die unterschiedlichen sozialen Gruppen nicht gegeneinander ausspielen lassen. Es ist ein Kampf, der von allen Betroffenen nur gemeinsamen gewonnen werden kann, egal ob es sich um Studierende, Auszubildende oder Rentnerinnen und Rentner handelt!

b) Für eine fahrradfreundliche Stadt!
Gerade in vielen Universitätsstädten ist und bleibt das Fahrrad das Fortbewegungsmittel Nummer eins. Die Stadt Würzburg stellt hier keine Ausnahme dar, wurde dieser Tatsache bisher aber in keiner Weise gerecht. Wir fordern deshalb, dass die Priorität im Ausbau der Infrastruktur bei der Erschließung weiterer Radwege liegt, insbesondere zu den zahlreichen Schulen in Würzburg und an das Hubland.
Weiterhin müssen mehr überdachte Fahrradstellplätze, wie beispielsweise in der Karmelitenstraße, zur Verfügung gestellt werden. Für Menschen, die das Fahrrad nur gelegentlich nutzen würden, fordern wir einen kostenlosen Fahrradverleih, wie er z.B. bereits durch die engagierte Arbeit des Umsonstladens „Luftschloss“ betrieben wird.

c) Für mehr Disteln im Beton!
Zwar wundert sich die Gesellschaft über die zunehmende Politikverdrossenheit der Bevölkerung und insbesondere der Jugend, sie bietet allerdings gleichzeitig nur unzureichende Möglichkeiten der politischen Beteiligung abseits der bürgerlichen Parteien.
Wir fordern die Einrichtung von Jugendzentren, in denen wir uns organisieren und bilden können. Wir wollen Räume, in denen wir ohne Konsumzwang Spaß haben können und neue Menschen kennen lernen können. Wir brauchen Begegnungsstätten, in denen wir Kunst und Musik abseits des Mainstreams schaffen und vielleicht auch neue Talente in uns entdecken können.
All dies kann nur durch ein selbstverwaltetes Zentrum in Würzburg erreicht werden, welches in einem demokratischen Plenum über die eigene Organisation und kommende Veranstaltungen entscheidet.
Ein erster Ansatzpunkt wäre beispielsweise der Erhalt der Mozartschule in Würzburg, in der problemlos oben genannte Forderungen umgesetzt werden könnte!

d) ÖPNV statt noch mehr dicker Schlitten!
Neben dem Zweirad ist der öffentliche Personennahverkehr ein gerade für junge Menschen unentbehrliches Fortbewegungsmittel. Nicht nur sichert er uns die Möglichkeit, zu studieren, zur Schule oder Ausbildungsstätte zu kommen, er bringt uns auch schnell und ökologisch von A nach B.
In unseren Augen ist die Möglichkeit der uneingeschränkten Fortbewegung ein Grundrecht und -bedürfnis. Diese kann durch die zunehmende Privatisierung bei steigenden Fahrpreisen nicht für alle Menschen gesichert werden, weshalb wir auch hier die vollständige Vergesellschaftung von Bus und Bahn in unserer Stadt fordern. Nahverkehr muss für alle Menschen kostenlos werden, denn alles andere ist soziale Ausgrenzung! Damit „öffentliche Verkehrsmittel“ auch wirklich als öffentlich bezeichnet werden können und auch für Personen mit niedrigerem Einkommen zugänglich werden.

e) Für ein buntes Leben!
Überall in Würzburg werden neue hippe Beton- und Glasbauten aus dem Boden gestampft. Diese treiben nicht nur die Gentrifizierung vieler Stadtteile voran, sie wirken vor allem auch erdrückend und monoton.
Wir wollen ein Stadtbild, welches Kunst und Kultur diesen Wohlstandsklötzen vorzieht. Würzburg braucht wieder einen bunten Farbanstrich, weshalb wir die Freigabe weiterer Graffitiflächen fordern, wie es beispielsweise am Südbahnhof der Fall ist.
Die zahlreichen Großwerbeflächen müssen reduziert werden und stattdessen jungen Menschen zum kreativen Ausleben zur Verfügung gestellt werden!

f) Kunst, Kultur und Sport sind keine Wohlstandswaren!
Gerade für uns junge Menschen ist die Möglichkeit der sportlichen und kulturellen Teilhabe in unserer eigenen Stadt sehr wichtig. Diese Möglichkeit darf aber nicht zur Wohlstandsware werden, so dass immer weniger Menschen einen Besuch im Schwimmbad oder Museum genießen können. Hier muss die Stadt diesen für unsere persönliche Entwicklung bedeutenden Aspekt finanzieren und ermöglichen.
Deshalb fordern wir eine radikale Ermäßigung in Sport, Kunst und Kultur für Jugendliche, Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende!
Wir brauchen mehr Raum für Kunst und Kultur. Es müssen Plätze, Veranstaltungsräume und kostenlose Aufenthaltsgelegenheiten für Jugendliche ausgewiesen werden, um ihnen mehr Raum in der Stadt zu schaffen. Wir brauchen einen Platz für legale Kreativität! Außerdem müssen Möglichkeiten geschaffen werden, durch die sich Jugendliche kostenlos sportlich betätigen können, der Skatepark in Würzburg ist ein positives Beispiel für eine mögliche Umsetzung.

g) Die Jugend im Freien
Würzburg braucht Spiel und Grillplätze für Jugendliche und Erwachsene, damit sollen legale Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche festgelegt und deren Kriminalisierung durch die Gesellschaft entgegengewirkt werden.
Am Mainufer soll an besonderen Plätzen das Grillen erlaubt sein und das generelle Alkoholverbot aufgehoben werden.

h) Essensangebot
Wir fordern die Verbesserung des Angebots für Vegetarierinnen und Vegetarier sowie Veganerinnen und Veganer in Kantinen und Mensen oder auch in der Bahnhofsmission. Apfelstrudel ist kein vegetarisches Mittagessen!

i) Keine Bundeswehr in Würzburgs Schulen
Des Weiteren wollen wir, dass die Schule nicht länger als Werbeträger für die Bundeswehr fungiert, Krieg soll nicht länger als normaler Beruf und die Bundeswehr nicht als familienfreundliches Unternehmen beworben werden.


Ein Kommentar zu „Die Stadt gehört allen – Junge Menschen in den Stadtrat!”

  • Wigbert Baumann sagt:

    Das ist wunderbar, wenn ihr den Stadtrat in Würzburg jünger machen wollt!
    Ich glaube, ich bin, wenn nicht der Gesichtsälteste, dann aber der Methusalix unsrer Liste.
    Ahoj, es geht voran, klarmachen zum Ändern!
    piratwikiwue21

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