Die Mainpost veröffentlicht in den Wochen vor der Wahl im Rahmen ihrer Serie „Wahlprüfsteine“ Fragenkataloge, welche von allen Gruppierungen und Parteien der Kommunalwahl beantwortet werden. Hier an dieser Stelle tragen wir unsere aktuellen und vergangenen Aussagen zusammen!
Thema „Familien-/ Generationsstadt Würzburg“
1. Frage: Wie will ihre Partei/Gruppierung konkret für ein familienfreundlicheres Würzburg sorgen?
2. Frage: Was macht ihrer Ansicht nach Würzburg überhaupt familienfreundlich?
Würzburg ist an vielen Orten eine grüne Stadt, an den „grauen Stellen“ könnten naheliegende Erholungsbereiche wie Spielplätze mit Baumbestand um das Microklima zu verbessern, Parkanlagen und Grillplätze geschaffen werden.
3. Frage: Haben Sie in der Vergangenheit entsprechende Anträge eingebracht?
Unser Antrag auf eine Untersuchung und Berichterstattung zum Thema Armut in unserer Stadt wurde abgelehnt. Auch die Einführung eines Sozialpasses wurde abgelehnt. Die Einführung dieses Passes wird diesmal einer unserer Schwerpunkte im Wahlkampf sein.
Auch in Würzburg gibt es viele finanzschwache Mitbürger und Familien. Dazu zählt jeder Erwachsene, dessen monatliches Einkommen unter der deutschen Armutsgrenze von ca. 950.- € pro Monat liegt, unabhängig davon, ob es sich dabei um Geringverdiener, Rentner, Arbeitslose, Kinderreiche, Alleinerziehende, Hartz IV- oder Wohngeldbezieher oder Asylbewerber handelt, für alle Bewohner unserer Stadt soll es diesen Würzburg-Pass geben.
Schon 2011 waren es 114 Städte und Gemeinden, sogar manche Regionen in ganz Deutschland, in denen es ein Sozialticket oder einen Sozialpass unter verschiedenen Bezeichnungen und auch verschiedener Ausprägung gab. Mit der Stadt Würzburg vergleichbare Städte in Bayern, wie etwa Fürth und Regensburg und auch unterfränkische Kommunen, z.B. Aschaffenburg, hatten damals schon erkannt, dass es in ihren Mauern eine soziale Schieflage gibt und daraufhin ihren Bedürftigen durch die Einführung eines Sozialpasses die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben der Stadt erleichtert. Und es werden auch immer mehr Kommunen, zum Beispiel steht der Augsburger Pass kurz vor der Einführung.
Das Ziel des Würzburger Sozialpasses soll sein, dass alle Bevölkerungsschichten unabhängig von ihrem Geldbeutel in Würzburg am kulturellem Leben teilnehmen können. So könnten viele Kultureinrichtungen der Stadt mit in den Pass aufgenommen werden, wie das Mainfranken-Theater, die Kinos und freien Bühnen. Von der Stadt finanziell geförderte Kultureinrichtungen freier Träger sollen den Passinhabern zu ermäßigten Preisen zur Verfügung stehen.
20.- Euro pro Monat
(Dies ist der Betrag, der im Hartz-IV-Regelsatz sowie bei Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsunfähigkeit pro Monat für Mobilität und Bildung zur Verfügung steht.)
Kindern und Jugendlichen in der Ausbildung ist er kostenlos zur Verfügung zu stellen. Erwachsene sollen kostenlos die Stadtbücherei benutzen können und auch bei allen städtischen Einrichtungen wie zum Beispiel Galerien und Museen maximal den Preis für Kinder zahlen müssen.
Uns schwebt eine Namensverbindung mit dem Kulturpass ebenso vor wie mit der Ehrenamtskarte, alle sollen unter dem gemeinsamen Namen „Würzburg-Pass“ von einer einzigen Stelle ausgegeben werden, sodass der Passinhaber nicht sofort als finanzschwach diskriminiert wird.
Die Kandidaten DER LINKEN / Offene Liste werden sich im Stadtrat für die Einführung eines solches Passes mit aller Kraft einsetzen, sodass ALLE am Motto „Würzburg macht Spaß“ teilhaben.
4. Worunter leiden Familien in Würzburg besonders?
Daneben ist natürlich die Miet- und Grundstückspreisspirale ein massives Problem. Familien brauchen Raum, Platz zum Leben, dieser ist aber gerade in den letzen Jahren immer teurer geworden. Dies wirkt sich direkt auf das Familienleben und die Beziehungsstruktur der Familienmitglieder aus.
Wohnprojekte, die Generationen miteinander in Verbindung bringen, sollten besonders gefördert werden.
Das Hubland-Areal wäre u.a. ideal für einen „Generationgarten“.
- Naturnahes Gärtnern für Kinder und die Möglichkeit ein eigenes Beet zu bestellen
- Interkulturelle Begegnung und generationsübergreifende Begegnungen für Familien und Senioren
- Regeneration, Steigerung der Lebensqualität
- Kultur- und Bildungsangebote
- Selbstorganisation
5. Wie bewerten Sie den Titel „Single-Hauptstadt“ Würzburg?
6. Wie kann Würzburg für Familien UND Senioren attraktiver werden?
Eine barrierefreie Erschließung der Stadt ist für ältere Mitbürger genauso relevant wie für junge Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind.
7. Erwarten Sie eine „Überalterung“ der Stadt? Was tun Sie angesichts der demografischen Herausforderung?
Thema „Schulen in Würzburg“
1. Was haben Sie in Sachen Schulen vor?
2. Was davon steht schwarz auf Weiß im Wahlprogramm?
Der Freistaat Bayern muss seiner Verantwortung nachkommen und die Umsetzung der Lehrplanerneuerungen (mit besonderen Anforderungen an Räume und Lehrmittel) durch staatliche Mittel unterstützen.
Konkret heißt dies:
- Der Ausbau von flächendeckenden Betreuungsmöglichkeiten für Kinder nicht erst ab dem 3. Lebensjahr.
- Eine bedarfsgerechte Anpassung des Angebots an nachmittäglicher Betreuung im Schulalter.
- Zusätzliches pädagogisches Personal, um die Schullaufbahn optimal zu betreuen.
- Weitere wichtige Renovierungen an den Schulen der Stadt sind umgehend in die Wege zu leiten.
- Zeitgemäße Ausstattung der Schulen der Stadt, inklusive einer Schulung des Lehrpersonals in den modernen Medien.
- Wir fordern, dass die Bundeswehr an den Würzburger Schulen nicht mehr werben darf!
- Einkommensunterschiede der Eltern dürfen sich nicht an der Essensausgabe für Kinder bemerkbar machen. Daher wollen wir eine Subvention des Schulessens.
Keine Bundeswehr an Würzburger Schulen
Der verstärkte Einfluss der Bundeswehr auf die Schulen ist nur im Zusammenhang einer Umstrukturierung der Bundeswehr und einer Umdeutung ihrer Aufgaben zu sehen. DIE LINKE/offene Liste ist gegen ihre Verwendung im Inneren und gegen die verstärkte zivilmilitärische Zusammenarbeit.
Die Schule sollte ein Ort sein, an dem weder einseitige Meinungsmache betrieben wird, noch Schüler für den Krieg angeworben werden. (SchulG, § 2, Abs. 6, Satz 3 „Schülerinnen und Schüler dürfen nicht einseitig beeinflusst werden.“). Schule ist ein Ort, an dem objektives Wissen vermittelt werden sollte. Nicht der Bundeswehrsoldat sollte Schülern Wissen zur „Sicherheitspolitik“ vermitteln, sondern beispielsweise Geschichts- und Politiklehrer. Der Beutelsbacher Konsens legt die Minimalbedingungen für politische Bildung fest. Daraus gehen drei Grundprinzipien für den Politikunterricht hervor, von denen einer besonders hervorsticht:
Das Überwältigungsverbot: „Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mitteln auch immer im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der “Gewinnung eines selbständigen Urteils” zu hindern. Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen politischer Bildung und Indoktrination.“
3. Worauf kommt es Ihnen besonders an?
Ferner darf es der Bundeswehr nicht mehr gestattet sein, in Schulen der Stadt zu werben!
4. Was werden Sie in der kommenden Wahlperiode auf jeden Fall durchsetzen?
5. Welche konkreten finanziellen Angaben können Sie machen: was haben Sie vor - was kostet das - wie /wann ist das Geld eingeplant? Woher kommen diese finanziellen Mittel? Bitte in diesem Punkt keine allgemeinen Angaben, sondern ganz konkrete Hinweise!
6. Das gilt ebenfalls für die Frage: Welche konkreten Sanierungen wollen/werden Sie umsetzen?
7. Was werden Sie in der kommenden Wahlperiode auf jeden Fall durchsetzen?
8. Haben Sie vor, Schulen zu erweitern? Wenn ja, welche?
9. Planen Sie bisher ungewöhnliche Zusammenarbeiten, um Bildung zu fördern? Welche?
10. Wie viele Schulsozialarbeiter gibt es in Würzburg aktuell - und wieviele weitere planen sie - bis wann? Falls keine weiteren - warum nicht? Welche Alternativen dann?
11. An welchem bildungspolitischen Punkt in Würzburg kommen Sie keinesfalls vorbei? Welcher ist das? Wie soll es damit weitergehen? Wann?
12. Integration und Inklusion: welche konkreten Vorhaben planen sie oder führen Sie weiter?
13. Bitte bewerten Sie den aktuellen Stand der Mönchbergschule und erläutern ihre Pläne für die weitere Zukunft dieser Schule.
Hier muss schnellstmöglich agiert werden. Es ist anzudenken, zusätzliche Räume im nähren Umfeld zu suchen. Es muss analysiert werden, ob ein weiterer Anstieg der Schulerzahlen zu erwarten ist oder ob die Anzahl wieder abebbt. Darauf muss reagiert werden. Sollten die Zahlen nach Erwartungen weiter steigen, ist ein Gebäudewechsel wohl nicht abzuwenden, Container sind keine Lösung!
14. Was wird aus den Bildungsstätten, die derzeit die Mozartschule (Gebäude) nutzen?
15. Wie sieht die Zukunft der Vorschulen aus?
16. Planen Sie evtl. völlig alternative Schulkonzepte zu den bestehenden?
17. ...und können Sie sich Schulen für Senioren vorstellen? Oder Senioren als (ehrenamtliche?) Lehrer in Schulen?
18. Wie fördern Sie junge Menschen dahingehend, einen Ausbildungsplatz zu erhalten?
19. Wie viele junge Menschen gibt es in Würzburg, die nicht mehr schulpflichtig sind und keinen Ausbildungsplatz haben - und wie konkret wollen Sie hier helfen?
Im gleichen Zeitraum blieben aber auch über 100 Lehrstellen unbesetzt. Darunter Berufe in der Gastronomie, im Handel, außerdem Lehrstellen für Friseure. Für junge Menschen sind diese Berufe aufgrund geringer Verdienstmöglichkeiten oft nicht mehr attraktiv. Hier ist auch die Bundespolitik gefragt, z.B. durch Einführung des Mindestlohns.
Gezielte Projekte und Maßnahmen, die Jugendliche in Kontakt mit Unternehmen, Ausbildungsstellung und nicht zu Letzt mit Weiterbildungsstätten bringt sind immer wichtig ! Hierfür sind die Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) und die berufsvorbereitende Maßnahmen (BvB) gute Beispiele!
20. Ein Wort zu den Förderschulen? Welche sind Ihnen besonders wichtig? Warum?
Thema „Migration“
„Die Integration hat nie funktioniert, und sie wird auch nie funktionieren. Aber die Politik hält trotzdem daran fest. Der Begriff der Integration – es ist keine Erfindung von mir, sondern steht in jedem deutschen Duden drin – heißt sich Unterordnen unter das Ganze bei Aufgabe des Eigenen. Integration geht per se, per Definition von der Ungleichheit des Gegenübers aus. Wie kann etwas, was von der Ungleichheit des Anderen ausgeht, und im Wortkern eine Deutungshierarchie, eine Deutungshoheit von Kultur manifestiert, wie kann so etwas von gleichrangiger Mitbürgerlichkeit reden, vom gesellschaftlichen Miteinander? Das geht gar nicht! ,Integration‘ suggeriert und behandelt diejenigen, die zu uns kommen, wie kulturlose Parier. Das sind sie aber nicht! Sie sind eigenständige Kulturwesen. ,Integration‘ aber ignoriert das. Der Begriff, der Gedanke, die Politik der Integration ignoriert den, der kommt in seiner ursprünglichen kulturellen Identität. Integration hat nie funktioniert, weil es das falsche Instrument des Miteinanders ist. Es geht von der Ungleichheit des Gegenübers aus, und ist permanente Demütigung.“ (Quelle: http://erenguevercin.wordpress.com/renan-demirkan/)
1. Finden Sie, dass da was dran ist oder sind Sie anderer Ansicht? Sollten Sie Frau Demirkan zustimmen: Was bedeutet das für Ihre Arbeit im Stadtrat?
Jeder Mensch soll sich zwar an die Gepflogenheiten an seinem Wohnort insoweit anpassen, dass er Mitbürger mit seinem Verhalten nicht einschränkt, jedoch darf dadurch nicht ein Verlust der Identität einhergehen. Dies gilt für beide „Seiten“!
2. Wie beurteilen Sie den bisherigen Umgang der Stadt Würzburg mit Migranten?
3. Ist eine Willkommenskultur notwendig? Wenn ja: Wie wollen Sie sie konkret gestalten? Und was erwarten Sie von den Migranten?
4. Ist es notwendig, das Einleben von Migranten zu unterstützen? Wenn ja: Ist ausreichend, was bislang getan wird? Haben Sie zusätzliche Maßnahmen im Sinn (welche)?
5. Die Ausländerbehörde ist die zentrale Anlaufstelle für Migranten. Wie schätzen Sie ihre Arbeit/Wirkung ein? Soll sie bleiben wie sie ist oder beabsichtigen Sie Veränderungen (welche)?
6. Wie beurteilen Sie die Situation der Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße? Sollten Sie sie für verbesserungswürdig halten: Was werden Sie unternehmen?
Thema „Klimaschutz“
Würzburg liegt in einem Talkessel, daher ist sein Mikroklima besonders sensibel. Die Stadt ist von den Auswirkungen der Klimaveränderung und von den Folgen der Feinstaubansammlung zunehmend betroffen.
Laut neuesten Untersuchungen gehört Würzburg zu den vom Feinstaub am höchsten belasteten Städten Bayern. Mediziner mahnen dringend eine Reduzierung des Feinstaubs an, da diese die Gesundheit sogar weit mehr schädigt als bisher angenommen.
Wir fordern daher für Würzburg:
- Keine weitere Reduzierung des Sauerstoff produzierenden Baumbestandes in der Innenstadt!
- Erhaltung aller noch vorhandenen städtischen Gärten und Grünflächen (wie Platz´scher Garten)!
- Wo immer möglich soll eine Renaturierung und Neubegrünung – wie in anderen Städten längst auf den Weg gebracht – durchgeführt werden. Besonders unser Marktplatz braucht dringend neue Formen der Bepflanzung.
- Sogenannte Luftschneisen und Kühlungsinseln müssen in der belasteten Stadt geschaffen bzw. erhalten werden.
- Weitere Versiegelung von Grünflächen (auch im Hinblick auf unser Grundwasser) ist zu vermeiden.
- Öffentliche Plätze und Spielplätze sind mit viel Baum- und Buschbestand zu gestalten.
- Alle Möglichkeiten einer CO2-sparenden Mobilität müssen im Innenstadtbereich gezielt verstärkt werden. Gerade die veralteten Stadtbusse sollten erneuert, „Park and Ride“ mit Elektromobilen und ein verbessertes Fahrradwegenetz durchgesetzt werden.
- Öffentliche und private Unterstützung von Initiativen wie: Urbanes Gärtnern, Gemeinschaftsgärtnern und Fassadenbegrünungen.
Umweltbewusst und fair in Fahrt kommen!
Angesichts des demografischen Wandels und der wachsenden Umweltbelastungen ist ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zwingend. Flächendeckende, benutzerfreundliche und für Jeden bezahlbare Mobilität (ÖPNV) ist unverzichtbar für die Abkehr vom Auto. Dazu bedarf es sozialer Tarife, attraktiver Taktzeiten und Verfügbarkeit auch in den Randzeiten und für alle Wohngebiete. Fehlinvestitionen, wie bei den Planungsfehlern der „Linie 6“, müssen vermieden werden.
Außerdem braucht Würzburg endlich mehr und bessere Radwege auch durch die Innenstadt und in alle Stadtteile!
Energiesparen
Bei steigenden Energiepreisen muss über einen Sozialtarif für Strom und Gas nachgedacht werden. Ein Menschenrecht für ein würdiges Leben schließt auch die Versorgung mit Strom und Gas ein. Vom Bundesverband der Energieverbraucher gibt es ein ausgezeichnetes Sozialmodell, das leicht umzusetzen wäre und gleichzeitig Energiesparen belohnt.
Thema „Sport“
Gerade auf kommunaler Ebene ist es wichtig, die Gegebenheiten vor Ort immer soweit zu subventionieren, damit Erwachsene aber auch Jugendliche Sport treiben können. Die Instandhaltung der städtischen Hallen ist hier ein zentraler Punkt. Ebenso müssen die Sportstätten an Schulen aufrechterhalten werden. Die Turnhallen und vor allen Dingen die Schwimmbäder der Schulen der Kommune sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand und müssen zügig und planvoll erneuert werden. Sportbegeisterung beginnt im Kindesalter, um also Spätfolgen für die Gesellschaft zu verhindern, muss hier früh angesetzt werden!
So ist gerade das Schwimmbad der Gustav-Walle-Schule ein solcher Streitpunkt in der Stadt. Die Schüler der Wolffskeelschule und der Gustav Walle Schule benötigen zum Schwimmunterricht ein benutzungsfähiges Schwimmbad, dafür muss gesorgt werden!
DIE LINKE setzt sich dafür ein:
- den Breiten-, Kinder- und Jugendsport zu fördern,
- den Sportstättenentwicklungsplan auszubauen,
- mehr Sport- und Schwimmunterricht an den Schulen zu erteilen.
Thema „Denkmalschutz“
1. Wie wichtig ist der Denkmalschutz für Würzburg?
2. Wird dem Denkmalschutz seitens der Stadtverwaltung und des Stadtrates ausreichend Beachtung geschenkt?
3. Ein stadteigenes Denkmal ist die Mozartschule. Was soll damit passieren und wer soll das finanzieren?
Das alte Mozartgymnasium war im Wettbewerb für das „Museeum der bayerischen Geschichte“. Das Bauwerk eignet sich hervorragend für eine Mehrfachnutzung in kultureller, touristischer und wirtschaftlicher Hinsicht als Weltkulturerbezentrum, Ort eines Stadtmuseeums und städtischer Erinnerungskultur, Tourismusinformation oder städtisches, interkulturelles Begegnungszentrum. Auch eine „Gemeinschaftsunterkunft“ der anderen Art für Asylbewerber nach dem Modell des Augsburger „Grandhotel Cosmopolis“ und eine Nutzung durch private Initiativen und Vereine als „Bürgerhaus“ ist denkbar. Es gilt zuerst einmal der neuen „Stadtzerstörung“ Einhalt zu gebieten.
Das gebäude ist ein Zeitdokument. Als solches ist es in jedem Falle erhaltenswert. Auch bei einer wirtschaftlichen Nutzung übrigens, die DIE LINKE offene Liste nicht favorisiert, könnten die Fassade und relevante Innenteile (Mosaiken) komplett erhalten bleiben.
Die Finanzierung wird natürlich sehr schwierig, komplex und für die Stadt alleine schwer machbar sein. Hier ist auch zuvorderst der Freistaat Bayern in Sachen Städtebauförderung gefragt bzw. das Mainfrankentheater als Drei-Spartenhaus sollte zum Staatstheater im Sinne des innerbayerischen Proporz aufgewertet werden.
4. Die Frankenhalle ist ein Denkmal, aber schwer zu nutzen und nur mit großem Aufwand umzubauen bzw. zu sanieren. Soll dieses Denkmal um jeden Preis erhalten werden?
5. Das denkmalgeschützte Waldhaus des Verschönerungsvereins ist schwer zu nutzen und zu erhalten. Der Volksgarten, zum Teil unter Denkmalschutz, steht vor dem Aus/Abriss. Soll die Stadt den Erhalt privater denkmalgeschützter Bauten besser fördern? Falls ja , wie?
6. Wie viele moderne Bauten (z. B. Forum-Haus, Freier-Geschäftshaus) verträgt noch die Innenstadt?
Neubauten der letzten Dekade sind architektonisch und im Stadtbild mal mehr, mal weniger „gelungen“, was immer vom persönlichen Standpunkt des Betrachter abhängig ist. Grundsätzlich verträgt der Mix von Alt und Neu in der Innenstadt an geeigneter Stelle bei sensibler Betrachtung und Planung nach Ansicht von DIE LINKE / Offene Liste auch einen weiteren Bau von modernen Gebäuden der Jetztzeit. Allerdings vermissen wir diese sensible Betrachtung und Planung bei den sogenannten „modernen Bauten“ die in der Innenstadt in den letzten Jahren entstanden sind.
Wir sehen unsren Schwerpunkt eher im Bereich Stadtentwicklung im Sinne der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch für Menschen mit geringerem Einkommen z.B über behutsame Nachverdichtungen oder in der Gesamtplanung für den neuem Stadtteil und Campus „Hubland.
Alle denkmalgeschützten Bauten – ob privat oder in öffentlicher Hand – sind absolut schützenswert. Natürlich soll die Stadt – aber auch Land und Bund in Kooperation mit dieser – den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude besser fördern! Wenn brutale Abrisse teurer werden als behutsame Sanierungen, wäre das Ziel sehr schnell erreicht. Es ist nicht nachvollziehbar und ethisch nicht tragbar, daß vernichten billiger ist als Bestehendes erhalten.
Thema „Verkehr“
1. Frage: Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer - die Position welcher Verkehrsteilnehmer in der INNENSTADT wollen Sie stärken? Bitte nennen Sie ein konkretes Beispiel, das Sie dazu umsetzten möchten.
2. Frage: Befürworten Sie, dass zugunsten von Radwegen Fahrbahnen verkleinert werden oder Parkplätze wegfallen?
Ein erster wichtiger Schritt ist die Ausweisung von Fahrradstraßen, insbesondere in der Innenstadt, die natürlich von Anwohnern und Lieferverkehr weiterhin mit dem Auto benutzt werden dürfen. Dies sollte ein erster Schritt sein, das Fahrrad als wichtigen Teil des Verkehrs anzuerkennen. Das Wegfallen von Parkplätzen und Fahrbahnflächen ist dabei ein ganz normaler Prozess. Mit einem emissionsfreien auf das Fahrrad ausgerichteten Verkehrskonzept würde ohnehin weniger Raum benötigt. Man muss sich vor Augen halten, dass die derzeitige Verkehrssituation in der Innenstadt eine Folge der Zentrierung auf das Auto ist. Das Fahrrad würde nicht einmal ansatzweise einen vergleichbaren Aufwand nach verursachen um seine Fortbewegung zu gewährleisten. Daneben muss natürlich der ÖPNV ein wichtiger Baustein sein.
3. Frage: Was muss man tun, damit der ÖPNV in Würzburg von mehr Menschen genutzt wird? Auch hier wenn möglich eine konkrete Verbesserung, die Sie umsetzen möchten.
Darüber hinaus brauchen wir attraktivere Taktzeiten und Verfügbarkeit auch in den Randzeiten und für alle Wohngebiete. Die Fahrpläne sollen so aufgehängt werden, dass sie für jeden gut sichtbar und verständlich sind und sie müssen besser beleuchtet werden.